Veranstaltungen Mai 2025
Fr
23
Mai
White Maze Nr. 0
Kollegienkirche

Buch-Labyrinth in der Kollegienkirche Salzburg
von Marianne Ewaldt
Kollegienkirche Salzburg
Wer nach Salzburg in das Historische Zentrum im UNESCO Welterbe kommt und die Kollegienkirche durch das Hauptportal betritt, ist beeindruckt. Unerwartet eröffnet sich der Besucherin eine Weite und Größe des Raumes, die frei machen.
In neunundzwanzig Meter Höhe umspannt das Tonnengewölbe den Raum. Zahlreiche Fenster durchbrechen das Mauerwerk und tauchen die Kirche zu jeder Tageszeit in kristallenes Licht. Von einundsiebzig Engeln umgeben thront dort die Immaculata, die strahlende Madonna im Gegenlicht, als Symbol göttlicher Weisheit. Wer vor Ihr steht, quasi als zweiundsiebzigster Engel, wird hinter Ihr durch das große Fenster den Himmel schauen.
Ein Vorgeschmack auf das Paradies, in dessen Weite Gott den Menschen führen möchte.
Vom Architekten und Baumeister Johann Fischer von Erlach und vom Bauherrn Erzbischof Johann Ernestus von Thun 1696-1707, als Ort der Weisheit geschaffen, lädt die Kollegienkirche ein zum Dialog der verschiedenen Künste mit dem Göttlichen, dessen Funke die Welt durchdringt. Sie ist Salzburgs Kunstkirche, ein Ort für Spiritualität, an dem der Austausch mit zeitgenössischer Kunst und Künstlerinnen Programm ist.
Quelle: MMag. Christian Wallisch-Breitsching
Kunst-Installation: Ein Labyrinth aus Büchern
In der Kollegienkirche erwartet die Besucherinnen und Besucher die Quadratur des Kreises. 2000 Bücher in weißem Gewand mit goldenem Schnitt bilden ein Labyrinth in quadratischer Form auf dem kreisförmigen Zentrum der „weißen Kirche“.
In einer Zeit der fortschreitenden Digitalisierung, in der die Überlieferung von Wissen zunehmend einer künstlichen „Intelligenz“ und der virtuellen Welt überlassen wird, erinnert die Installation von Marianne Ewaldt an die jahrhundertelange Tradition des geschriebenen Wortes und der Symbole auf „fühlbarer“ Materie.
Das Buch als die Schatzkammer des Wissens, als die Bibliothek der Geschichten, als Überlieferung des Wissens aus vergangenen Zeiten bildet die Substanz eines Labyrinths, welches sich in seiner Formgebung auf die Jahrtausende alte Ur-Form des rätselhaften und weltumspannenden Symbols bezieht.
In der Kollegienkirche wird das architektonische Zentrum des griechischen Kreuzes als Symbol des christlichen Glaubens nun verbunden mit dem Mittelpunkt des fast 5000 Jahre alten Ur-Labyrinths. In einem Echo aus vergangenen Zeiten potenzieren sich die übereinander liegenden Formen zu einem Punkt, an dem sich Himmel und Erde und die vertikale und horizontale Energie des Raumes neu verbinden.
Kunst im Labyrinth - Veranstaltungen
FR, 23. Mai 2025, 18.30-23.00 Uhr, Lange Nacht der Kirchen
Eröffnung: MMag. Christian Wallisch-Breitsching
Das Labyrinth der Sinne
Eine Performance mit Alter und Neuer Musik, Tanz und Improvisation.
Studierende aus dem Fachbereich Gesang, dem Institut für Neue Musik und dem Orff-Institut der Universität Mozarteum Salzburg. Gesamtleitung: Prof. Angelika Luz
DI, 27. Mai 2025, 19.00 Uhr
Konzert Orchesterprojekt 25
Werke von Henry Purcell, Johann Sebastian Bach, Arvo Pärt, Wolfgang Danzmayr u.a.
Leitung: Wolfgang Danzmayr
MI, 4. Juni 2025, 19.00 Uhr
Im Labyrinth der Bücher
Lesung der Salzburger Autor:innenengruppe (SAG)
FR, 6. Juni 2025, 19.00 Uhr Abschlusskonzert LICHTFELD
Labyrinth-Konzert mit Tanz und Musik von der Renaissance bis zu Uraufführungen von Studierenden der Universität Mozarteum Salzburg.
Verum Audium Vokalensemble und Überraschungsgäste
Leitung: Benjamin Hartmann
Die Künstlerin:
Marianne Ewaldt, in St. Lorenzen/Stmk. geboren, kam 1972 nach Salzburg und lernte kreatives Gestalten mit dem Material Ton beim Keramiker, Maler und Bildhauer Arno Lehmann auf der Festung Hohensalzburg. Seit 1976 lebt sie als freischaffende Künstlerin im eigenen Atelier in Salzburg. Ihre Keramik- Objekte wurden in zahlreichen Einzel-und Gemeinschafts-Ausstellungen im europäischen Raum gezeigt. 1980 wurde sie mit dem Förderpreis des Salzburger Kunstvereins,1990 mit dem Keramik- Förderpreis der Landesregierung Salzburg ausgezeichnet.
Durch die Begegnung mit dem britischen Geomanten Nigel Pennick 1992 beginnt sie sich für die mystische Kraft des Labyrinths zu interessieren.
Getragen vom Wunsch, das Ordnungsprinzip des Labyrinths den Menschen zur Heilung von Körper, Geist und Seele zugänglich zu machen, entsteht ihr erstes Labyrinth 1994 am Kinderspielplatz der Christian-Doppler-Klinik.
Es folgen über fünfundfünfzig weitere begehbare temporäre und permanente Labyrinthe oder landart-Arbeiten in Österreich, Sardinien und Mallorca.Internationale Bekanntheit erlangten ihre Arbeiten durch Einladungen zu zahlreichen Labyrinth-Kongressen weltweit. Eine kontinuierliche Verbindung besteht zum Schlosspark Hellbrunn, in welchem die Künstlerin seit 2001 eine Vielzahl unterschiedlicher Labyrinth-Gestaltungen realisiert hat, in denen sie im Grün des Parks, in Brunnen und Nischen mit immer wieder neuen Materialien u.a. Tulpen, Lichtobjekten oder Spiegel, diesen besonderen Ort in Schwingung versetzt hat.
Partizipation:
Täglich von 10.00-18.00 ist die Installation zugänglich für alle Besucherinnen und Besucher der Kollegienkirche
und kann individuell oder in der Gruppe begangen und erlebt werden.
Die Installation ist barrierefrei und rollstuhlgerecht.
Die Bücher für das Labyrinth wurden von Menschen aus Österreich, Italien und Deutschland gespendet.
Impressum:
Marianne Ewaldt / Entwurf, Skizze und Realisierung des Buch-Labyrinths WHITE MAZE NR. 0
marianne.ewaldt@gmx.at
www.marianneewaldt.com
Prof. Angelika Luz / Kuratorin Veranstaltungen und Gesamt-Organisation
angelika-luz@gmx.de
www.angelika-luz.de
Erwin Reißmann / Projektplan Berechnung
www.mymaze.de
Lukas Körner / Computergrafik
www.thirtyfourimages.com
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